Festschrift |
Niederbayern 1999
Zu den aus Sachsen angereisten Bayernfans gesellte sich neben den beiden Lampatzers aus Waldmünchen auch Michael Alt, der seit seinem Weggang aus Sachsen das Finanzamt im nahen Eggenfelden leitet.
Bus ging´s am Samstag zur anstrengenden aber lohnenden Tour. Vorbei an Landau/Isar, dem schon im Nibelungenlied erwähnten Plattling (Plädelingen) und Deggendorf, war das erste Ziel die Benediktinerabtei Metten mit seiner Bibliothek, dem Festsaal und der Klosterkirche St. Michael. Nächstes Ziel war die Kirche in Aldersbach, eines der berühmten Werke der Brüder Asam, deren Schönheit leider jeder für sich erschließen musste. Die zur Führung bestellte Mesnerin hatte unsere Verspätung nicht einkalkuliert.
Die sakrale und profane Kunst dieser ersten Ziele gaben schon einen Eindruck, dass auch Niederbayern neben der immer noch starken Agrarstruktur und der seit Jahrzehnten anhaltenden Industrialisierung keinen Mangel an Sehenswürdigkeiten hat.
Über Aidenbach, bekannt durch die dort geschlagene Bauernschlacht, fuhren wir durchs niederbayerische Hügelland und nach dem Isar‑, Donau‑ und Vilstal nunmehr durchs Rottal über Pfarrkirchen nach Eggenfelden (Etinveld). Hier war Mittagessen im Leibinger Keller angesagt. Dank für uns ungewohnter Organisation von Küche und Bedienung sowie wohltuend ausgewogener und schmackhafter Speisen konnte alsbald der Empfang beim zweiten Bürgermeister Rupert Starzner im Rathaussaal wahrgenommen werden.
Hier spätestens merkten alle, dass es überall mehr Informationen als Zeit dafür gibt. Nur mit Mühe konnten die Organisatoren zur Weiterfahrt ins Bauernhofmuseum nach Massing ermuntern. Entlang der schon starkes Hochwasser führenden Rott wurde uns bewusst, dass es seit der Ankunft in Niederbayern mehr regnete, als Erde und Flüsse aufzunehmen in der Lage waren. Nur wenn wir den Bus verließen, hörte es wie auf Bestellung auf. Leider war uns dadurch während der Fahrt die Sicht auf die bäuerliche Kulturlandschaft häufig verwehrt.
Möglich war dadurch allerdings, die verschiedenen Bauernhofarten das Gebietes südlich der Donau trockenen Fußes und mit glänzenden Augen zu besichtigen.
Der Besuch im „Hummelmuseum“ entfiel aus Zeitgründen, Zweiter Vorstand Reinhard Paintmeier hatte dafür den Besuch beim „Speer Leo“ und seinem Lanzmuseum favorisiert. Das Amusement aller bewies die Richtigkeit dieser Entscheidung, denn der Leo wird den Meisten sicherlich unvergessen bleiben.
Noch während der Rückfahrt, wir waren fast schon 10 Stunden unterwegs, drehte das Wetter und es wurde noch so schön, dass bei Festbier aus der Schlossbrauerei Arnstorf der geplante Grillabend stattfinden konnte.
Am Sonntag, nach reichhaltigem Frühstück, standesgemäß erweitert um Weißwürste und frische Brezen nahmen fast alle noch die Gelegenheit war, von Joseph Graf von Deym durch dessen Arnstorfer Schloss mit Kapelle und Kaisersaal geführt zu werden.
Die anschließende individuelle Heimfahrt auf den verschiedensten Wegen ging, wie später zu erfahren war, zwar mit großen Zeitunterschieden, aber reibungslos vor sich, denn auch hier gilt: Alle Wege führen nach Chemnitz.
Bleibt noch nachzutragen, dass unsere Herbergswirtin ob des guten Benehmens und des noch besseren Umsatzes sich gerne an uns erinnert.
Bernhard Huber |
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